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Filialkirche Oberolberndorf

Bereits 1761 soll in Oberolberndorf eine Betkapelle gestanden sein, die vermutlich bis 1897 eine Privatkapelle im Eigentum der Gemeinde war. In dieser Kapelle dürfte ein Marienbild gewesen sein. Zu den Messen gingen die Ortsbewohner nach Stockerau. Die alte Kapelle ist heute Teil des Wohnhauses Vorstadt 75.

Nach der Josephinischen Pfarrreform erfolgte 1783 die Umpfarrung nach Sierndorf. Die Rosalienkirche wird erstmals in der Oberolberndorfer Feuerwehrchonik 1894 erwähnt. Josef Frotzler berichtet, dass das Aussehen des Neubaues des Feuerwehrhauses mit dem Schlauchturm die Bewohner an eine Kirche erinnert hat. Damit entstand in der Bevölkerung der Wunsch, statt des Zeughauses eine Kirche zu haben. In der Folge wurde eine Sammlung durchgeführt, um die erforderlichen 1000 Gulden aufzubringen, die der Neubau einer Kirche kostet. Damit konnte 1894 der Bau begonnen werden. Die erste Messe wurde vom Sierndorfer Pfarrer Franz Kratochwill am 6. 9. 1898 gelesen.
In der Chronik der Pfarre Sierndorf ist die Kirche erstmals 1904 erwähnt. Sie ist der Hl. Rosalia von Palermo geweiht. Die Hl. Rosalia starb 1170, ihr Fest ist am 4.9. und 15.7.

Im Jahr 1969 fand eine Renovierung der Kapelle statt, bei der Fenster, Türen, Fußboden und Kirchenstühle erneuert wurden. Der Volksaltar wurde errichtet. 

Im Jahr 2011 wurde eine Generalsanierung des Innenraumes vorgenommen. Der Altar wurde aus Stein angefertigt, der Ambo, der Tabernakel, der Bodenbelag und die Innentüren wurden erneuert. Eine Mesnergemeinschaft wurde dazu im Ort gebildet. Die Sanierung wurde von Ortsbewohnern bewerkstelligt.

1898 erhielt die Kapelle eine zweite Glocke; die erste Glocke wird schon beim Bau eingebaut worden sein. Nach den Pflichtablieferungen der beiden Weltkriege wurden im Jahr 1949 zwei neue Glocken geweiht. Diese können seit 1969 bzw. 2011 elektrisch geläutet werden. In der Topothek Sierndorf können Sie das Geläute der Glocken der Filialkirche Oberolberndorf hören.

Quelle:
Kurt & Veronika Jüthner, 700 Jahre Sierndorf, Broschüre 2013.

Harald Butter