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Vienna City Marathon 2016

Bild des Benutzers Bernd Trappmaier

Der Vienna City Marathon leidet jedes Jahr unter dem Wetter. Einmal ist es zu warm für gute Zeiten, dann wieder ist es der Wind.

Heuer konnte man sich vor dem Wetter schon eine Woche vor dem Start fürchten. Am Sonntag vor dem Vienna City Marathon war es bereits frühsommerlich warm.

Dann kam die Kaltfront und die nächste Sorge war der Regen. Tatsächlich regnete es auch noch am Samstag, aber in der Nacht war es damit vorbei.

Was blieb waren niedrige Temperaturen, die am Start, wenn man etwa wie ich im 5. Startblock steht und erst eine halbe Stunde nach der Elite in den Wettkampf entlassen wird, sehr unangenehm waren. Zum Glück war das Gedränge im Startblock so dicht, dass die Läufer sich gegenseitig warm hielten.

Aber dann war es so weit: Start in den 33. Vienna City Marathon. Gleich auf der Reichsbrücke machte sich ein starker, kalter Seitenwind bemerkbar. Aber bereits auf der Lasallestraße war das kein Thema mehr, hier schirmten die Gebäude gut ab. Außerdem war zumindest bei mir der Läuferpulk so dicht, dass man gut windgeschützt laufen konnte.

Dann kommt das nächste Problem, für das der Vienna City Marathon bekannt ist: Viele Läufer reihen sich zu weit vorne ein, in Startblöcke, die ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit nicht entsprechen. Das ist ärgerlich, weil man immer wieder langsamere Läufer überholen muss, was manchmal dazu führt, dass man in der Prater Hauptallee in die Geh- und Reitwege auf der Seite ausweichen muss.

Ich muss sagen, dass das bei mir diesmal kein Problem war. Ich bin bewusst "mit dem Strom" gelaufen und habe mich an das Tempo angepasst. Wenn man 42,195 km laufen will, nützt es eh nichts, die Zeit auf den ersten Kilometern holen zu wollen. Also locker angehen und schauen, wie sich das Rennen entwickelt.

Natürlich gelten meine Erfahrungen nicht für alle Läufer. Die Spitzengruppe war selbstverständlich viel stärker dem Wind ausgesetzt. Aber für die meisten kann ich wohl behaupten, dass die Bedingungen, vor allem wegen der läuferfreundlichen Temperaturen, ideal waren.

Natürlich sind Temperaturen um die 10 Grad und böiger Wind jetzt nicht so toll für die Zuseher. Dennoch war der Andrang auch am Streckenrand groß und die Begeisterung riesig. Danke an dieser Stelle an alle, die die Läufer trotz aller Wetterwidrigkeiten angefeuert haben.

Jees Jahr erfreut sich der Vienna City Marathon auch unter unseren Läufern vom LC Sierndorf großer Beliebtheit. Diesmal nahmen Günter Kubesch, Robert Holzmann, Hans Glatz, Franz Benedikter und Christa Egelwolf den Halbmarathon in Angriff.

Christa erreichte in einer sehr guten Zeit von 2:15:08 das Ziel beim Burgtheater und wurde damit in der Klasse W-45 352.

Von den Herren möchte ich Hans besonders hervorheben, der mit einer Zeit von 1:42:33 in seiner Altersklasse den 4. Rang belegte. Ein absolutes Spitzenergebnis. Herzlichen Glückwunsch!

Für Günter und Robert war der Halbmarathon "nur" eine Formüberprüfung für den Triathlon. Günter kam nur knapp (30 Sekunden) nicht an seine Halbmarathon Bestzeit heran, die er vor wenigen Wochen unter sicherlich wesentlich besseren Bedingungen im Prater erlaufen ist und überquerte in 1:38:38 die Ziellinie.

Robert erreichte nur vier Minuten nach Günter in 1:42:28 das Ziel und wurde damit 168. in seiner Altersklasse.

Franz lief die Halbmarathondistanz in einer Nettozeit von 2:29:57 und konnte sich damit den 221. Rang in seiner Altersklasse sichern.

Für mich ging es darum, nach dem beinahe-Scheitern im vorigen Jahr, als ich die letzten 8 km gehend zurücklegte, die 42.195 Meter laufend zu bezwingen. Das ist mir gelungen. Letzten Endes konnte ich die Zeitnehmungsmatte vor dem Burgtheater nach 4:22:23 überlaufen.

Am Ende noch ein Wort zur neuen Streckenführung:

Wegen Bauarbeiten am Heldenplatz wurde das Ziel auf den Ring verlegt, wobei der Zielbogen genau zwischen Burgtheater und Rathaus stand. Das Burgtheater inspirierte die Veranstalter dann auch zu dem Motto des Laufes: "Theater der Emotionen". Ehrlich gesagt, sind die Emotionen im Ziel viel schöner, wenn man durch das Heldentor einläuft.

Dafür muss man sagen, dass am Ring und dann zwischen der Universität und dem Rathaus viel mehr Platz für die Läufer ist, sich die Medaille und die Zielverpflegung zu holen.

Die Änderung beim Zieleinlauf bedingte auch auf der Marathonstrecke eine kleine Änderung: die Marathonläufer mussten von der Mariahilfer Straße in die "Zweier Linie" einbiegen und dann ging die Strecke am Museumsquartier entlang, vorbei an der Votivkirche und dem "Jonas Reindl" wieder in die Liechtensteinstraße. Mir hat diese neue Strecke sehr gut gefallen.

Herzliche Gratulation noch einmal an alle Finisher der vielen Bewerbe des Vienna City Marathon.

Kommentare

Der Bericht vermittelt einem den Eindruck man sei dabei gewesen. Was die falsch eingeordnete Läufer betrifft, kann ich ebenfalls aus eigener Erfahrung berichten dass das wirklich sehr hinderlich ist. Die Streckenführung wurde in der Vergangenheit schon öfters aus verschiedenen Gründen geändert. Ich denke auch dass der Zieleinlauf beim Heldentor der am besten geeignete ist. Am Ende noch herzliche Gratulation an alle Teilnehmer am 33 VCM. Gut Lauf, Ewald Kainzbauer